THC - Was ist das?

THC - Was ist das?

THC steht als Abkürzung für Tetrahydrocannabinol und ist eines von 113 Cannabinoiden aus der Hanfpflanze. Bekannt als berauschendes Mittel, wirkt es auf den Körper in besonderer Weise. Wir erklären in diesem Beitrag die Wirkungsmechanismen von THC und inwiefern es sich von anderen Cannabinoiden unterscheidet.

Die Wirkung von THC

Die THC- und CBD-Konzentrationen können je nach Pflanze und Sorte stark schwanken. Es wird hauptsächlich aus den weiblichen, unbefruchteten Cannabisblüten gewonnen.

In den 1960er Jahren entdeckt, weißt THC schmerzlindernde, muskelentspannende, appetitanregende, antiemetische und schlaffördernde Effekte auf. Aus diesen Gründen wird es hauptsächlich zur Behandlung von chronischen und neuropathischen Schmerzen, von Multiple Sklerose verursachten Spastiken sowie von Übelkeit und Erbrechen aufgrund von Chemotherapie eingesetzt.

Darüber hinaus wird THC bei vielen weiteren Erkrankungen und Symptomen verwendet, darunter Tic-Störungen, posttraumatische Belastungsstörung, ADHS, Migräne und in der Palliativmedizin. Randomisierte, placebo-kontrollierte klinische Studien haben THC am umfassendsten untersucht.

THC ist auch für den Rauschzustand verantwortlich, der bekanntesten Wirkung von Cannabis. Dies ist einer der Hauptgründe, warum Cannabis oft damit in Verbindung gebracht wird.

Die chemische Struktur, die THC zugrunde liegt, ist Anandamid, eine körpereigene Chemikalie. Deshalb wird THC sofort vom Körper “erkannt” und kann die Gehirnkommunikation verändern.THC wirkt über das Endocannabinoidsystem und beeinflusst Bereiche wie Gedächtnis, Denken, Konzentration, Bewegung, Koordination, Sinnes- und Zeitwahrnehmung. Aus diesem Grund wird auch bei Polizeikontrollen oftmals der Test durchgeführt, dass Fahrer, die auf Cannabiskonsum hin verdächtigt werden, mit geschlossenen Augen 30 Sekunden abschätzen sollen. Das ist nach Cannabiskonsum schwierig bis unmöglich. 

THC im Vergleich zu anderen Cannabinoiden

Die Cannabispflanze enthält neben THC etwa 113 weitere Cannabinoide, wie CBD, CBG und CBN, die jeweils einzigartige Wirkungen haben und nicht psychoaktiv sind. Lange Zeit standen diese Cannabinoide im Schatten der psychoaktiven Effekte von THC. Heute werden die verschiedenen Cannabinoide jedoch differenzierter betrachtet und klar vom THC-reichen Cannabis abgegrenzt.

Im Gegensatz zu THC hat CBD keine berauschende Wirkung und wird von der Weltgesundheitsorganisation als sicher eingestuft. 

Moderne wissenschaftliche Methoden ermöglichen es, gezielt bestimmte Cannabinoide aus der Pflanze zu extrahieren und das THC von anderen Inhaltsstoffen zu trennen. Aus diesem Grund sind CBD-Öle in der Regel THC-frei oder enthalten nur einen minimalen, kaum nachweisbaren THC-Gehalt, der unter der gesetzlichen Grenze liegt. So können die therapeutischen Vorteile der Cannabispflanze genutzt werden, ohne die psychoaktiven Effekte von THC.

Wie entsteht THC?

In der Cannabispflanze ist THC zunächst in einer nicht-aktiven Form vorhanden, die als THCA (Tetrahydrocannabinolsäure) bekannt ist. Durch den Prozess der Decarboxylierung, bei dem die Pflanze erhitzt wird, wandelt sich THCA in das psychoaktive THC um. Erst nach dieser chemischen Umwandlung kann die Hanfpflanze ihre typischen psychoaktiven Effekte entfalten. Aus diesem Grund ist das Rauchen von Cannabis die schnellste und effektivste Methode, um THC freizusetzen und die gewünschte Wirkung zu erzielen. Abgesehen vom Rauchen kann die Decarboxylierung auch durch andere Erhitzungsmethoden wie Verdampfen oder Backen erreicht werden, was es ermöglicht, THC in essbaren Produkten oder Konzentraten zu nutzen.

Nebenwirkungen von THC

Durch die tiefgreifende Wirkung auf das neuronale System kann nach dem Konsum von THC beispielsweise nicht mehr Autofahren. Sowohl die Reaktionsfähigkeit wird eingeschränkt, als auch die Konzentrationsfähigkeit und Sinneswahrnehmung. Das kann im Straßenverkehr sehr gefährlich werden. Hier sollte man lieber zu THC freiem CBD greifen, um auf der sicheren Seite zu sein, wenn man in eine Polizeikontrolle gerät. 

Generelle Nebenwirkungen variieren je nach Häufigkeit des Konsums. Bei unregelmäßigem Konsum kann THC das Kurzzeitgedächtnis negativ beeinflussen, die motorische Koordination verringern, Paranoia und Psychosen auslösen und die Fahrtüchtigkeit beeinflussen. Bei regelmäßigem Konsum kann eine Abhängigkeit zur Folge haben, die Leistungsfähigkeit mindern, chronische Psychosen auslösen, die Entwicklung des Gehirns verändern und damit Denk- und Lernstörungen verursachen.