CBD in verschiedenen Kulturen - eine Reise um die Welt

CBD, kurz für Cannabidiol, hat in den letzten Jahren weltweit Anerkennung als natürliche Alternative zur Linderung verschiedener gesundheitlicher Beschwerden gewonnen. Doch CBD ist nicht nur ein Phänomen unserer Zeit, sondern hat auch in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt eine lange Geschichte. In diesem Artikel werden wir einen Blick auf drei faszinierende Beispiele werfen, wie CBD in unterschiedlichen Kulturen genutzt wird, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern:

1. Ayurveda-Medizin in Indien
2. Haschisch-Kultur in Marokko
3. Spirituelle Anwendung in Südamerika

Hanf – in der Ayurveda-Medizin tief verwurzelt

In Indien ist die traditionelle Ayurveda-Medizin seit Tausenden von Jahren fest verwurzelt und wird in heiligen Schriften (Veden) des Hinduismus erwähnt. In Indien wurde der medizinische Wert der Cannabispflanzen bereits vor mehr als 3.000 Jahren dokumentiert. Die früheste schriftliche Erwähnung von Hanf in Indien findet sich vermutlich im Atharvaveda, einer heiligen Textsammlung des Hinduismus. Hanf wurde im Ayurveda als eine der Heilpflanzen erwähnt, die bei vielen Krankheiten eingesetzt werden.

Die Kombination von CBD und Ayurveda bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden (Malabadi et al., 2023). Ayurveda betrachtet Angst beispielweise als ein Ungleichgewicht im Vata-Dosha, das mit Nervosität, Unsicherheit und Schlafstörungen einhergehen kann. In der ayurvedischen Medizin wird Schlaflosigkeit oft mit einem Ungleichgewicht im Kapha-Dosha in Verbindung gebracht. CBD Öl findet in Bezug auf Ayurveda eine breite Anwendung zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden wie Schlafstörungen, Angstzuständen und Schmerzen.

Bhang: in traditionelles Hanf-Getränk aus Indien

Ein Beispiel für die Anwendung von Hanf in der ayurvedischen Medizin ist die Verwendung von Hanfblättern und -blüten zur Herstellung von Bhang, einem traditionellen Getränk, welches aus Joghurt, gemahlenen Nüssen, verschiedenen Gewürzen und eben Hanfblättern hergestellt wird. Bhang wird auch während des Holi-Festivals in Indien konsumiert und hat eine lange Geschichte in der Hindu-Kultur. Es wird oft als festliche und berauschende Substanz betrachtet, die Freude und Fröhlichkeit symbolisiert.

Die Haschisch-Kultur Marokkos

In den arabischen Ländern wurde Cannabis wegen seiner medizinischen Eigenschaften von arabischen Reisenden direkt aus Indien eingeführt. Die psychoaktiven Wirkungen der Pflanze waren in der arabischen Welt bekannt und wurden zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert von Ägypten aus im Maghreb verbreitet. In Marokko hat die Kultur des Haschischs eine lange Geschichte und spielt heute noch eine bedeutende Rolle im sozialen Leben vieler Menschen.

Sieh dir diese Beispiele an, wie Haschisch in der marokkanischen Kultur verwendet wird (vgl. Chouvi & Afsahi, 2014):

• Ketama-Haschisch: Marokko ist berühmt für seinen hochwertigen Haschisch, insbesondere aus der Region Ketama. Ketama-Haschisch wird aus speziellen Cannabissorten hergestellt und hat einen hohen CBD-Gehalt. Es wird sowohl zu medizinischen als auch zu sozialen Zwecken verwendet und ist ein integraler Bestandteil der marokkanischen Kultur.
• Kif-Ritual: In einigen Teilen Marokkos gibt es das traditionelle Kif-Ritual, bei dem Menschen in gemütlicher Atmosphäre Haschisch konsumieren. Dieses Ritual wird oft mit Geselligkeit und Entspannung in Verbindung gebracht und ist ein Teil des sozialen Lebens vieler Marokkaner.

Übrigens: In Marokko ist der Konsum von Cannabis zwar verboten, aber wird allgegenwertig praktiziert.

Hanfernte in Ketama

Die Praxis der Ketama-Ernte in Marokko ist nicht nur eine wirtschaftliche Aktivität, sondern auch ein wichtiger Teil der sozialen und kulturellen Identität der Gemeinschaft. Sie verbindet die Menschen und bewahrt die traditionellen Praktiken im Zusammenhang mit der Herstellung von Haschisch. Die Gemeinschaft kommt zur Ernte zusammen, um die reifen Hanfpflanzen zu ernten und die wertvollen Harztrichome zu sammeln.

Während dieser Zeit wird viel Wert auf gemeinsames Arbeiten und soziale Interaktion gelegt. Familien, Nachbarn und Freunde kommen zusammen. Die Ernte wird oft von traditioneller Musik und Tanz begleitet. Es werden Lieder gesungen und Trommeln gespielt, um eine fröhliche Atmosphäre zu schaffen. Die Menschen teilen ihre Erfahrungen, Geschichten und Traditionen rund um den Anbau von Hanf. Die Zeremonie ist eine Gelegenheit, das Wissen über den Anbau und die Verarbeitung von Hanf von einer Generation zur nächsten weiterzugeben.

Kif-Ritual

Bei einem Kif-Ritual kommen Freunde, Nachbarn oder Familienmitglieder zusammen und nehmen gemeinsam Kif ein. Kif ist eine pudrige Substanz aus Hanf-Trichomen, welche auch CBD enthält, aber in erster Linie psychoaktiv wirkt. Die Menschen sitzen oft in einer Runde auf dem Boden oder um einen niedrigen Tisch herum. Ein wichtiger Teil des Kif-Rituals ist die Vorbereitung der Pfeife, die als "sebsi" bekannt ist. Diese Pfeife besteht aus einem kleinen Holzgefäß und einem langen Metallrohr, durch das der Rauch inhaliert wird.

Beim Kif-Ritual wird die Pfeife von einer Person angezündet und weitergegeben, sodass jeder Teilnehmer daran ziehen kann. Während des Rituals werden Geschichten erzählt, Musik gespielt oder Gespräche geführt. Es ist eine Zeit des sozialen Austauschs und der Entspannung, in der Menschen ihre Gemeinschaft stärken und Freude miteinander teilen.

Spirituelle Verbindung von Mensch und Hanfpflanze bei indigenen Völkern

Hanf hat in Südamerika eine bedeutende historische und kulturelle Bedeutung bei verschiedenen indigenen Völkern (vgl. Guido et al., 2020). Hier sind einige Aspekte der Hanf-Kultur in Südamerika:

• Traditionelle Verwendung von Hanf in Textilien: In einigen indigenen Gemeinschaften Südamerikas wird Hanf seit jeher für die Herstellung von Textilien verwendet. Die Hanffasern werden zu robusten Stoffen verarbeitet, die für Kleidung, Seile und Körbe genutzt werden. Ein herausragendes Beispiel ist das Volk der Shipibo in Peru. Sie verwenden Hanffasern, um ihre einzigartigen Textilmuster zu weben, die eine wichtige kulturelle Bedeutung haben und Geschichten ihrer Gemeinschaft erzählen.
• Medizinische Anwendung von CBD: Südamerika hat eine lange Tradition in der Verwendung von Hanf und CBD in der traditionellen Medizin. In einigen Ländern, wie beispielsweise Kolumbien, wird Hanf traditionell zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens verwendet. Das Volk der Asháninka im Amazonasgebiet nutzt Hanfblätter zur Herstellung von Tees, die bei verschiedenen Beschwerden wie Magenbeschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt werden.
• Spirituelle Bedeutung: Hanf hat auch eine spirituelle Bedeutung in einigen südamerikanischen Kulturen. Die Verbindung zwischen Menschen und Pflanzen wird als heilig angesehen und bei traditionellen Zeremonien und rituellen Praktiken verwendet. Das Volk der Quechua in den Anden von Peru und Bolivien verwendet Hanf bei spirituellen Ritualen, um eine Verbindung zur Natur und zur geistigen Welt herzustellen.

Heutige Nutzung von CBD: Ein Blick nach Europa und Nordamerika

Der Trend um den Cannabis-Wirkstoff CBD geht sicherlich ursprünglich von Nordamerika aus und ist aber schon vor einigen Jahren auch nach Europa übergeschwappt. Obwohl in ganz Europa Hanf schon seit Jahrtausenden genutzt und auch verzehrt wurde, zählt CBD in der Europäischen Union (EU) als „Neuartiges Lebensmittel“ (engl. Novel Food). Entsprechend dürfen CBD Produkte nicht als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden. Dennoch gibt es eine große Auswahl an CBD Lifestyle-Produkten auf dem Markt, die aus EU-zertifizierten Nutzhanf gewonnen werden.

Hanf und CBD in Europa

In Europa hat Hanf eine lange Tradition als Nutzpflanze. Historisch gesehen wurde Hanf zur Herstellung von Textilien, Seilen und Papier verwendet. Insbesondere in Ländern wie den Niederlanden und Deutschland wurde Hanf lange Zeit für seine Fasern angebaut. In den letzten Jahren ist auch die Verwendung von CBD Produkten in Europa stark angestiegen. CBD Öle, Kapseln und Cremes werden immer beliebter, da sie potenzielle gesundheitliche Vorteile bieten. Viele europäische Länder haben spezifische Vorschriften für den Anbau und die Verwendung von Hanf und CBD.

Farming Bill 2018 regt die CBD-Welle in Nordamerika an

In Nordamerika hat Hanf in den letzten Jahrzehnten eine interessante Entwicklung durchlaufen. In den USA war der Anbau von Hanf aufgrund von Restriktionen lange Zeit stark eingeschränkt. Mit der Verabschiedung des Farm Bill 2018 wurde der Anbau von Hanf jedoch legalisiert, was zu einem Boom in der Hanfindustrie führte und weltweit Wellen schlug. Nordamerika, insbesondere Kanada, hat auch bei der Produktion von CBD-Produkten eine führende Rolle übernommen. CBD Öle, Gummis und Salben sind in den USA und Kanada weit verbreitet und werden von vielen Menschen zur Förderung des Wohlbefindens verwendet.

Zusammenfassung

Diese Beispiele zeigen uns, dass CBD nicht nur eine moderne Entdeckung ist, sondern auch in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt eine wichtige Rolle spielt. Die Nutzung von CBD zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden ist tief in den Traditionen und Bräuchen dieser Kulturen verankert. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Pflanze Menschen auf der ganzen Welt verbindet und ihnen Linderung und Freude schenkt.