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Marihuana, Hanf, Cannabis und Haschisch Unterschiede

Autor Carlo Schmid

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Lesezeit 6 min

Marihuana, Hanf, Cannabis und Haschisch: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen Bezeichnungen? Wenn du es genau wissen möchtest, bist du hier richtig. Denn in diesem Artikel erklären wir dir nacheinander jeden dieser Begriffe ganz genau und leicht verständlich. Natürlich beschreiben wir auch ganz genau die Unterschiede, was aus was gemacht wird und was von wem abstammt. Nach diesem Artikel bist du ein Experte und weißt Bescheid. Wenn du es einfach schnell wissen möchtest, lies dir jetzt die Zusammenfassung der Begriffe durch. Im Artikel erklären wir es dann ganz genau.


Und was wurde jetzt eigentlich in Deutschland legalisiert? Marihuana, Hanf, Cannabis oder Haschisch? Keine Sorge, auch dafür geben wir dir eine Antwort. 

Zusammenfassung der Begriffe:

  • Cannabis: Die Pflanzengattung und der Oberbegriff für alle Varianten und Produkte.

  • Hanf: Eine THC-arme Variante von Cannabis Sativa, hauptsächlich für industrielle Zwecke.

  • Marihuana: Die getrockneten Blüten der weiblichen Cannabis Pflanze, mit hohem THC-Gehalt.

  • Haschisch: Ein konzentriertes Produkt aus dem Harz der weiblichen Cannabis Blüten (Marihuana), das stärker als Marihuana ist.

Wichtig: Alle Begriffe haben ihren Ursprung in der Pflanzengattung Cannabis und unterscheiden sich durch ihre Nutzung, Züchtung und Verarbeitung.


In Deutschland wurde am 1. April 2024 der Cannabis Konsum für Erwachsene legalisiert . Dies umfasst sowohl Marihuana (die getrockneten Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze) als auch Haschisch (das aus dem Harz der Pflanze gewonnene Produkt). 

Was ist Marihuana?

Am Anfang des Artikels erklären wir dir den Begriff Marihuana, da dieser der bekannteste unter allen Begriffen zu sein scheint.


Hier ist zuerst mal wichtig, Marihuana ist kein botanischer Begriff, sondern bezeichnet die getrockneten Blüten der weiblichen Cannabispflanze, die wegen ihres hohen THC-Gehalts (Tetrahydrocannabinol) konsumiert werden. Es handelt sich also um ein Produkt, das aus einer Cannabispflanze gewonnen wird, speziell aus THC-reichen Sorten.


Marihuana wird typischerweise durch Rauchen konsumiert, entweder in Form von Joints (mit oder ohne Tabak), in einer Pfeife oder einem Bong (Wasserpfeife). Eine weitere beliebte Methode ist das Vaporisieren, bei dem die Wirkstoffe durch Erhitzen freigesetzt werden, ohne dass Rauch entsteht. Zudem kann Marihuana als Zutat in Esswaren (z. B. Brownies oder Keksen) verwendet oder in Ölen und Tinkturen verarbeitet werden, die sublingual (unter der Zunge) eingenommen werden. Die Wahl der Konsummethode beeinflusst, wie schnell und wie lange die Wirkung einsetzt.

Gibt es eine Marihuana-Pflanze?

Nein, es gibt keine Pflanze, die wissenschaftlich als „Marihuana-Pflanze“ bezeichnet wird. Der Begriff Marihuana wird umgangssprachlich verwendet, um auf Cannabis-Pflanzen mit hohem THC-Gehalt zu verweisen, die für psychoaktive Zwecke angebaut werden.

Marihuana, Mariuana oder Marichuana?

Die korrekte Schreibweise ist Marihuana. Der Begriff stammt aus dem Spanischen („marihuana“ oder „mariguana“) und wurde im frühen 20. Jahrhundert in den USA im Zusammenhang mit der Kriminalisierung von Cannabis populär. Falsche Schreibweisen wie „Mariuana“ oder „Marichuana“ entstehen häufig durch Tippfehler oder die phonetische Ähnlichkeit, sind jedoch nicht korrekt. Ein einfacher Merktipp: Marihuana enthält ein „h“ und kein „ch“, wie es oft fälschlicherweise geschrieben wird.

Noch mal in Kürze: Unterschied zwischen Marihuana und Cannabis

Cannabis ist der wissenschaftliche (lateinische) Name für die Pflanzengattung, die zur Familie der Cannabaceae (Hanfpflanzen) gehört. Marihuana bezeichnet die getrockneten Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze mit einem hohen THC-Gehalt (psychoaktiv).

Was ist Cannabis?

Kommen wir jetzt zum Begriff Cannabis. Mit diesem hätten wir den Artikel eigentlich anfangen sollen, da es der Oberbegriff für die gesamte Pflanzengattung ist, darunter fallen dann Hanf, Marihuana und Haschisch. Oder anders ausgedrückt: Ohne Cannabis gibt es die anderen Begriffe nicht.


Cannabis ist der wissenschaftliche Name für eine Pflanzengattung aus der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae), die verschiedene Arten umfasst, darunter:


  • Cannabis Sativa

  • Cannabis Indica

  • Cannabis Ruderalis


Cannabis wird seit Jahrtausenden für industrielle, medizinische und psychoaktive Zwecke genutzt. Innerhalb dieser Gattung gibt es verschiedene Varianten und Produkte:


  • Hanf: Eine THC-arme Variante von Cannabis Sativa, die weniger als 0,3 % THC enthält und für industrielle Anwendungen wie Fasern, Samen, Öl und CBD-Produkte gezüchtet wird.


  • Marihuana: Die getrockneten Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze, die für ihren hohen THC-Gehalt (5–30 %) bekannt sind und vor allem für psychoaktive oder medizinische Zwecke genutzt werden.


  • Haschisch: Ein konzentriertes Produkt aus dem Harz der Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze, mit einem noch höheren THC-Gehalt (10–40 %) als Marihuana.


Fazit: Cannabis ist der Oberbegriff für die Pflanze und alle Produkte daraus. Hanf ist eine spezielle, THC-arme Variante der Pflanze, während Marihuana und Haschisch spezifische Produkte sind, die aus THC-reichen Teilen der Pflanze gewonnen werden.


Cannabis in der Medizin

Seit dem 10. März 2017 ist in Deutschland die medizinische Verwendung von Cannabis gesetzlich erlaubt. Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen, mit Ausnahme von Zahn- und Tierärzten, können Cannabis-Arzneimittel verschreiben, sofern eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt und andere Therapieoptionen ausgeschöpft sind oder nicht zur Verfügung stehen.


Typische Anwendungsgebiete umfassen chronische Schmerzen, Spastizität bei Multipler Sklerose, Epilepsie, Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie sowie Appetitsteigerung bei HIV/AIDS. Patientinnen und Patienten benötigen für die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung eine Genehmigung ihrer Krankenkasse.

Medizinisches Cannabis

Was ist Hanf?

Hanf ist eine spezielle, THC-arme Variante der Pflanzenart Cannabis Sativa, die gezielt für industrielle und nicht-psychoaktive Zwecke gezüchtet wurde.


Der Begriff "Hanf" stammt aus dem Deutschen und bezieht sich auf Sorten von Cannabis Sativa, die seit Jahrtausenden in vielen Kulturen für ihre vielseitigen Anwendungen geschätzt werden. Bereits in der Antike wurden Hanffasern für die Herstellung von Textilien, Seilen und Papier genutzt, während die Samen und das Öl als Nahrungsmittel und Grundlage für medizinische Anwendungen dienten.




Heute wird Hanf in zahlreichen Bereichen eingesetzt, darunter die Herstellung von Lebensmitteln (z. B. Hanfsamen, Hanföl, Proteinpulver), Kosmetika, Baustoffen und zunehmend auch CBD-Produkten, die aus den Blüten und Blättern gewonnen werden. Sehr beliebt für seine wohltuenden Effekte ist zum Beispiel CBD Öl .


Hanf enthält weniger als 0,3 % THC (gemäß EU- und US-Recht) und ist daher nicht psychoaktiv. Diese niedrige THC-Konzentration macht ihn zu einer idealen Wahl für nachhaltige, industrielle Anwendungen, ohne dass er rechtlichen oder gesundheitlichen Einschränkungen unterliegt.


Hanf gilt heute als eine der vielseitigsten und ökologisch wertvollsten Pflanzen.

Unterschied Hanf und Cannabis

Kurz gesagt: Hanf ist eine THC-arme Variante der Pflanzengattung Cannabis, genauer gesagt der Art Cannabis Sativa. Der Unterschied liegt in der Züchtung und Nutzung:

Hanf:

  • THC-Gehalt: Weniger als 0,3 % (nicht psychoaktiv).

  • Verwendung: Industrielle und therapeutische Zwecke (Textilien, Seile, Lebensmittel, CBD-Produkte).

  • Morphologie: Hochwachsende, robuste Pflanzen mit wenigen Blüten.


Cannabis (Oberbegriff):

  • Bezeichnet die gesamte Pflanzengattung, einschließlich THC-armer (Hanf) und THC-reicher Varianten.

  • THC-reiche Varianten werden für psychoaktive (Marihuana) oder medizinische Zwecke gezüchtet.

Unterschied Nutzhanf und Hanf

Der Unterschied zwischen Nutzhanf und Hanf liegt im Kontext, in dem die Begriffe verwendet werden:

Hanf

Der allgemeine Begriff für die THC-arme Variante von Cannabis Sativa, einschließlich aller möglichen Verwendungen, wie Lebensmittel, CBD-Produkte und industrielle Zwecke.

Nutzhanf

Speziell Hanfsorten, die ausschließlich für industrielle Zwecke gezüchtet und verwendet werden, wie die Herstellung von Fasern, Seilen, Papier oder Baustoffen. Nutzhanf darf in der EU und vielen anderen Ländern nur aus zertifizierten Sorten mit einem THC-Gehalt unter 0,3 % bestehen.


Kurz gesagt: Nutzhanf ist eine Unterkategorie von Hanf, die sich auf den industriellen Gebrauch beschränkt.

Was versteht man unter Haschisch?

Haschisch ist ein konzentriertes Produkt aus dem Harz der weiblichen Cannabispflanze. Das Harz, das reich an Cannabinoiden wie THC ist, wird aus den Trichomen (den harzigen Drüsen) der Blüten gesammelt, gesiebt und anschließend gepresst. Haschisch hat einen höheren THC-Gehalt (typischerweise 10–40 %) als Marihuana, wodurch es stärker wirkt.


Das Endprodukt kann in Form von Blöcken, Kugeln oder Platten vorliegen und wird meist geraucht, verdampft oder seltener in Esswaren verarbeitet.

Unterschied Haschisch und Marihuana

Der Unterschied zwischen Marihuana und Haschisch liegt in der Form und Verarbeitung:


  • Marihuana: Sind die getrockneten Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze, die direkt konsumiert werden können.


  • Haschisch: Ist ein konzentriertes Produkt, das aus dem Harz der Blüten (Trichome) gewonnen, gesiebt und gepresst wird, wodurch es einen höheren THC-Gehalt hat.


Kurz gesagt: Marihuana ist die Blüte, Haschisch das konzentrierte Harz der weiblichen Cannabis-Pflanze.

Fazit

Hier findest du noch mal alle Wichtigen Informationen als Tabelle auf einen Blick:

Cannabis


Definition:

Der Überbegriff für die gesamte Pflanzengattung, einschließlich Hanf, Marihuana und Haschisch.


Hauptmerkmale:

Enthält THC und CBD in variierenden Mengen, je nach Sorte.


Nutzung:

Grundlage für alle Produkte: psychoaktive (Marihuana, Haschisch) und nicht-psychoaktive (Hanf) oder auch CBD Produkte.



Hanf


Definition:
THC-arme Varianten von Cannabis sativa, speziell für industrielle Zwecke gezüchtet.


Hauptmerkmale:
Weniger als 0,3 % THC, oft höherer CBD-Gehalt.


Nutzung:
Für Fasern, Samen (Lebensmittel, Öl), Baustoffe, Kosmetik, CBD-Produkte ohne psychoaktive Wirkung.

Marihuana


Definition:
Getrocknete Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze mit hohem THC-Gehalt.


Hauptmerkmale:
Typischerweise 5–30 % THC, oft auch geringe Mengen CBD.


Nutzung:
Für psychoaktive oder medizinische Zwecke: Rauchen, Verdampfen, Esswaren, Tinkturen.


Haschisch


Definition:
Gepresstes Harz der weiblichen Cannabis-Pflanze, das reich an THC ist.


Hauptmerkmale:
Konzentration von THC ist höher als bei Marihuana (10–40 %).


Nutzung:
Rauchen (z. B. in Pfeifen oder Joints), Verdampfen, gelegentlich auch als Zutat in Esswaren.