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CBD MAGAZIN
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Marihuana, CBD Öl oder Hanfkosmetik – Es gibt ganz unterschiedliche Produkte aus der Kulturpflanze Hanf, die nicht alle illegal sind und auch nicht alle berauschend wirken. So sind die beliebten CBD Tropfen legal und wirken nicht psychoaktiv, während Cannabis für den Freizeitgebrauch (noch) illegal ist. Dieser Artikel gibt eine umfassende Übersicht darüber, wie es mit der Legalität von Hanfprodukten aussieht.
Cannabis sativa ist der lateinische Name für die Hanfpflanze. In dieser Pflanze befinden sich über 120 bekannte Cannabinoide, darunter sind Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) die bekanntesten. Aber es gibt noch weitere Inhaltsstoffe wie Cannabigerol (CBG) oder Cannabinol (CBN). Des Weiteren enthält die Cannabis-Pflanze Terpene (Duftstoffe) und Flavonoide (Farbstoffe). Jeder einzelne dieser Stoffe kann positive Effekte haben, diese Wirkungen sind nicht immer gut erforscht.
Tetrahydrocannabinol ist der Stoff, der hauptsächlich für das „High“ sorgt, welches man mit dem Cannabis-Konsum verbindet. Entsprechend ist THC illegal, zumindest noch und nur zu Freizeitzwecken. Der Unterschied zwischen THC und CBD ist hauptsächlich, dass CBD keine bewusstseinserweiternde Wirkung hat und somit legal ist, solange diese Produkte strenge Bestimmungen erfüllen. Das Gleiche gilt für Cannabinoide wie CBG oder CBN. Letztere gelten aber bei Profisportlern als Doping.
In den letzten Jahren haben CBD Produkte immer mehr an Popularität gewonnen. Die meisten Fans verwenden den Hanf-Extrakt in Form von Tropfen, aber auch CBD Kosmetik oder CBD E-Liquide werden immer beliebter. Cannabidiol wird verwendet, um besser einschlafen zu können, bei Ängsten und Nervosität im Alltag oder einfach nur zur Entspannung. Es gibt eine wachsende Anzahl an Forschung zur therapeutischen Verwendung von CBD. Allerdings sind Hanfprodukte mit CBD in Deutschland Lifestyle-Produkte, die ohne Rezept erhältlich sind. Beachte also, dass sie keinen Ersatz für eine ärztliche Behandlung darstellen.
Auch wenn Cannabidiol grundsätzlich legal ist, müssen Hersteller 5 Richtlinien einhalten, um diese Produkte auch legal verkaufen zu können:
EU-zertifizierter Nutzhanf bezeichnet 75 Hanfsorten, die innerhalb der Europäischen Union zum Anbau zugelassen sind. Diese Zertifizierung stellt sicher, dass der THC-Gehalt der Pflanzen unter dem festgelegten Grenzwert von 0,3% liegt, wodurch sie nicht psychoaktiv wirken. Der Anbau von EU-zertifiziertem Nutzhanf ist somit legal und dient vorrangig industriellen und landwirtschaftlichen Zwecken. Produkte aus diesem Hanf, wie Hanföl, Hanfprotein oder Hanffasern, sind in der EU legal und können ohne Bedenken verwendet werden. Die Zertifizierung garantiert also sowohl die Sicherheit als auch die Qualität des Nutzhanfs und seiner Erzeugnisse.
Hanf wird in der Bauindustrie verwendet oder zu Textilien verarbeitet. Aber auch CBD Öl oder Hanfkosmetik muss aus Hanfpflanzen stammen, die in der EU erlaubt sind.
Aufgrund des Heilmittelwerbegesetzes ist es ganz wichtig, dass CBD Produkte nicht mit einem Heilversprechen verkauft werden dürfen. Hersteller dürfen also nicht mit CBD Öl werben und beispielsweise behaupten, dass es chronische Schmerzen lindert oder ein Krebsleiden heilt. Das ist wichtig, denn Cannabidiol ist kein Medikament, deswegen sollen Menschen auch nicht den Eindruck gewinnen, dass sie es als Heilmittel für eine Krankheit einsetzen können. Merke dir also, dass du immer mit einem Arzt sprechen solltest, wenn du krank bist.
Es ist richtig, dass viele Menschen CBD verwenden, um Depressionen, Angststörungen, Menstruationskrämpfe etc. zu bekämpfen. Damit machen viele Anwender sogar gute Erfahrungen. Doch CBD Öl ist kein offiziell reguliertes Medikament und ersetzt auch keine medikamentöse Behandlung.
Weiterhin sind CBD Produkte weder Lebensmittel noch Nahrungsergänzungsmittel. Entsprechend dürfen diese Produkte nicht als solche deklariert werden. Hier gilt ebenfalls: Natürlich gibt es Anwender, die CBD Öl schlucken oder in ein Rezept verarbeiten. Aber Händler müssen darauf hinweisen, dass es nicht zum Verzehr geeignet ist. Hintergrund ist die Novel Food-Verordnung der EU, nach der Cannabidiol als neuartiges Lebensmittel eingeordnet wird. Laut der Verordnung wird ein “neuartiges Lebensmittel” folgendermaßen definiert:
„Unter dem Begriff „neuartiges Lebensmittel“ (Novel Food) versteht man alle Lebensmittel, die vor dem 15. Mai 1997 nicht in nennenswertem Umfang in der Europäischen Union für den menschlichen Verzehr verwendet wurden.“
Viele CBD-Händler sind mit dieser Einschätzung nicht einverstanden, weil Hanfprodukte in Europa schon seit Jahrtausenden verzehrt werden. Aber die entsprechende Kommission hat CBD als Novel Food eingeschätzt, sodass es einer bestimmten Zertifizierung bedarf, um CBD Produkte als Nahrungsergänzungsmittel verkaufen zu dürfen. Bisher gibt es kein Produkt, welches diese Zertifizierung bekommen hat. Im Juni 2022 hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherung den Prozess für CBD sogar ausgesetzt, weil keine ausreichende Studienlage über die Langzeitfolgen der Einnahme vorliegen. Aus diesem Grund werden CBD Produkte meist als Kosmetikartikel deklariert.
Alle Hanfprodukte mit CBD dürfen eine Obergrenze von 0,3% nicht überschreiten. Keine Sorge: Diese Menge ist unbedenklich und löst keinen Rausch aus. Zum Vergleich: Ein alkoholfreies Bier kann bis zu 0,5% Alkohol pro Volumen enthalten. Wie viel THC im CBD Öl enthalten ist, müssen Hersteller ständig kontrollieren. Ein seriöser Hersteller veröffentlicht diese Analysezertifikate auf seiner Webseite. Manche Menschen fühlen sich nicht wohl damit, wenn ein Produkt THC enthält. Für diese Personen gibt es THC-freie Produkte auf dem Markt.
CBD Produkte dürfen in Deutschland nur an Erwachsene verkauft werden. Dies hat mehrere Gründe, unter anderem auch die geringen Mengen an THC, die in einem CBD Öl enthalten sein könnten. In erster Linie geht es aber auch darum, dass es nicht genügend Forschung dazu gibt, wie Cannabidiol die Entwicklung beeinflusst und welche Langzeitfolgen ein frühzeitiger Konsum haben kann. Aus diesem Grund gehen Behörden kein Risiko ein und verbieten die Hanfprodukte für Kinder und Jugendliche.
Anders als CBD hat THC psychoaktive Nebenwirkungen. Forscher sind sich einig, dass der Konsum von THC für Jugendliche und junge Erwachsene, deren Gehirn sich noch entwickelt, schädlich ist. Auch ein sehr starker Konsum oder der Konsum von synthetischem THC kann Psychosen und andere psychiatrische Krankheiten hervorrufen. Daher ist THC-haltiges Cannabis in Deutschland sowie in den meisten europäischen Ländern verboten, auch wenn es Bemühungen zur Legalisierung gibt. Zwei der Hauptargumente von Befürwortern der Cannabislegalisierung sind, den Jugendschutz und die Kontrolle der Abgabe verbessern zu können. Für den medizinischen Gebrauch ist THC übrigens legal, es wird wegen seiner schmerzlindernden Eigenschaften in der Therapie von Krankheiten eingesetzt.
Im März 2017 ist das Gesetz Cannabis als Medizin in Kraft getreten. Seitdem ist Cannabis für den medizinischen Gebrauch in Deutschland legal. Allerdings werden Medikamente oder Blüten auf THC-Basis nur verschrieben, wenn andere Therapiemethoden nicht funktionieren und es keine andere Option mehr gibt. Mediziner müssen die Verschreibung von THC gegenüber den Krankenkassen begründen und selbst dann übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen oft die Kosten nicht.
Bisher scheint die Verwendung von Medizinalcannabis in Deutschland ein Erfolg zu sein: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat über 5 Jahre lang die Verschreibung von Cannabis als Medikament in Deutschland begleitet und fast 17.000 Daten von Patienten erhoben. Demnach konnten die Symptome bei rund 75% der Patienten verbessert werden, darunter befanden sich Patienten mit Schmerzen, ADHS, Spastiken und Ähnliches.
Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) in Deutschland regelt den Umgang mit Stoffen, die ein potenzielles Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen könnten. Tetrahydrocannabinol ist darin enthalten. Historisch gesehen war es in Deutschland grundsätzlich verboten, THC-haltige Produkte zu besitzen, zu handeln, anzubauen, herzustellen oder einzuführen, es sei denn, es lag eine besondere Genehmigung vor. In Deutschland wird die Cannabislegalisierung in der Politik heiß diskutiert, eine Legalisierung in Schritten ist durch das Kabinett beschlossen worden. In naher Zukunft soll es nicht-kommerzieller Anbauvereine geben, die THC-haltiges Cannabis für den Freizeitgebrauch anbauen.
Im August 2023 wurde das Cannabisgesetz vorgeschlagen, welches den Besitz zum Eigenbedarf von bis zu 25 Gramm Marihuana sowie 3 Cannabis-Pflanzen zum Eigenbedarf entkriminalisiert. Damit soll die Polizei entlastet werden und auch viele Kosten, die bei der Strafverfolgung von Konsumenten entstehen, eingespart werden. Allerdings wird diese Entkriminalisierung bis 2024 nicht stattfinden.
Die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch ist ein kontroverses Thema. Man sollte sich im Klaren sein, dass Marihuana keine harmlose Droge ist, sondern der übermäßige Konsum schädlich ist. Doch es gibt Gründe, warum die Bundesregierung und Experten eine Legalisierung für den richtigen Weg halten. Hier findest du Pro- und Contra-Argumente in einer Tabelle:
Pro Cannabislegalisierung |
Contra Cannabislegalisierung |
Kontrollierte Abgabe stärkt den Jugendschutz |
Verharmlosung der Droge |
Aufklärung: Das Thema rückt in die Mitte der Gesellschaft |
Einstiegsdroge |
Beseitigung des Schwarzmarkts |
Gesundheitliche Schäden durch übermäßigen Konsum |
Qualitätskontrolle, Kontrolle des THC-Gehalts, keine synthetischen Cannabinoide |
Vermehrter Konsum unter Minderjährigen und jungen Erwachsenen |
Entkriminalisierung und Entstigmatisierung von Konsumenten |
Belastung des Gesundheitssystems |
Entlastung der Polizei |
Selbstmedikation ohne ärztliche Begleitung |
Wertewandel der Gesellschaft |
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Freie Entscheidung von Erwachsenen |
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Anerkennung von Drogensucht als Krankheit |
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Schaffung von Arbeitsplätzen |
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Steuereinnahmen |
In den verschiedenen Ländern kann die Legalität von CBD und THC unterschiedlich ausfallen. Ganz abgesehen davon, ob der Konsum legal ist oder nicht, gibt es für professionelle Athleten eine Doping-Liste der Internationalen Doping Agentur (WADA). Auf dieser Liste befindet sich Cannabis mit allen Cannabinoiden – CBD ist explizit ausgenommen. Wenn ein Sportler also Cannabidiol einnimmt, ist das kein Doping. Interessanterweise ist auch THC in geringen Mengen erlaubt, der Grenzwert liegt bei 150 ng/ml beim Bluttest. Durch diesen Grenzwert sollte es Sportlern möglich sein, THC außerhalb des Wettkampfs zu konsumieren. In Wahrheit gehen sicherlich die wenigsten Profis dieses Risiko ein.
Obwohl die Cannabinoide CBN oder CBG nicht psychoaktiv wirken, sondern angstlösende und schlaffördernde Eigenschaften haben sollen, was für Sportler im Training und der Regeneration von Vorteil ist, gelten diese als Doping. Die Deutsche Sporthochschule warnt in einer Studie davor, dass der Konsum von CBD Hanfprodukten zu einem positiven Dopingtest führen kann, weil diese in Spuren weitere Cannabinoide enthalten können. Für Sportler ist daher ein Breitspektrum Öl empfehlenswert.
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